Altarme - natürliche Stillgewässer in der Landschaft
Die „Dübener Angelfreunde“ beangeln und bewirtschaften schon viele Jahrzehnte ein Gewässer namens „Albrechtloch“ bei Wellaune. In den letzten Jahren ist jedoch der Wasserspiegel rasant gesunken und die Verschilfung der Wasseroberfläche schreitet voran. Hierzu wurde das Gewässermanagement des LPV Nordwestsachsen e. V. angefragt, was man zur Rettung des Gewässers tun könne. Ein Treffen mit dem Vorsitzenden des Vereins, Vertretern der unteren Wasserbehörde und der unteren Naturschutzbehörde fanden am 14.10.24 statt.
Das Albrechtsloch ist ein Abschnitt eines sogenannten „ Altarmes“ der Mulde. Durch die Transportwirkung des Wassers lagern unsere Flachlandflüsse beständig Sediment ab und dies immer an einer Seite des Gewässers, dem sogenannten Gleithang. So entsteht ein Mäander. Ist dieser fast kreisrund, bricht er an einer Stelle durch, der Fluss sucht sich den kürzesten Weg, die Schleife ist vom Fluss abgetrennt und existiert als Stillgewässer weiter. Dieses Gewässer wiederum verlandet im Lauf der Zeit durch Ansammlung von organischem Material im Gewässer. So ein natürlicher Zyklus dauert zwischen 500 und 800 Jahre, also erdgeschichtlich betrachtet recht fix.
Doch die Entwicklung menschlicher Ansprüche ist leider viel viel schneller, die meisten Flüsse sind ausgebaut und eingedeicht, somit ist diese Dynamik nachhaltig unterbrochen. Neue Altwässer entstehen kaum noch, die vorhandenen Altwässer verlanden und gehen geschützten Pflanzen- und Tierarten, insbesondere den Amphibien, als Lebensraum verloren. Deshalb ist die Erhaltung dieser Gewässer heute in der Regel angezeigt. Verschiedene Ansprüche von Naturschutz, Wasserwirtschaft und Nutzern sind hier behutsam in Einklang zu bringen. Ein erster Schritt wurde am Albrechtsloch getan, eine Weiden-Stecklingspflanzung soll am Ufer stattfinden, um den Nährstoffeintrag vom Feld einzudämmen und Schilfbewuchs durch Beschattung einzudämmen. Wir werden berichten!
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